Villa RIcheldi

Villa Richeldi

NS-Militärkommando
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Die Ereignisse

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die prestigeträchtige Villa Richeldi zur militärischen Kommandozentrale der Nationalsozialisten in diesem Gebiet. Die deutsche Ortskommandantur 567 war zunächst in den Grundschulgebäuden des Stadtteils Cibeno untergebracht und fand erst Mitte April '44 ihren festen Sitz in der Villa. Im Vergleich zum ersten Standort in der Peripherie bot die Villa Richeldi eine wesentlich günstigere Lage. Sie liegt mit Blick zum Stadtzentrum an der damaligen Prachtstraße der Stadt; außerdem hatte sie einen doppelten Zugang, einen direkt zum Stadtrand und einen zweiten direkt zum Stadtzentrum. Die geografisch-territoriale Lage von Carpi war von strategischer Bedeutung, denn durch die Eisenbahnverbindung zwischen Verona und Brenner wurde die Stadt zu einem wichtigen Knotenpunkt für deutsche Militäroperationen. Der Bahnhof und das Straßennetz, das Carpi mit der Verona-Brenner-Route und der Via Emilia verband, wurden zu lebenswichtigen Verkehrsadern für den Transport von Truppen und Material, aber auch für den traurigen Abtransport von Beutegütern, die Verlegung von Gefangenen, durch Razzien zusammengetriebenen Zwangsarbeitern, sowie von jüdischen und politischen Internierten, die in das Lager Fossoli gebracht und dann in die Reichsgebiete deportiert wurden. Mit der Errichtung der Gotenstellung als Kriegsfront im Herbst 1944 wurde die strategische Bedeutung von Carpi noch erhöht. Neben dem ständigen Durchzug von Truppen wurden in der Stadt zahlreiche logistische Strukturen und militärische Garnisonen eingerichtet. Öffentliche Gebäude und Privatwohnungen wurden beschlagnahmt, um die Hauptquartiere der Abteilungen, ihre Büros und die Unterkünfte für die Soldaten unterzubringen. Die Villen von Carpi, darunter die Villa Richeldi, wurden zu Hauptquartieren und Logistikzentren und verloren ihre ursprüngliche zivile Funktion. Die strategische Bedeutung von Carpi wurde auch durch die Anwesenheit wichtiger technischer Büros unterstrichen, wie z.B. das Transportbüro und die Generaldirektion der Organisation Todt, die sich mit der Anwerbung von Arbeitskräften für den Einsatz in Italien beschäftigte. Gebäude, die zu Depots, Sortierzentren für Lebensmittelpakete und Schlachthöfen umfunktioniert wurden, waren das pulsierende Herz einer Kriegslogistik, die die Stadt in ein riesiges Militärlager verwandelte. Das NS-Militärkommando in Villa Richeldi erteilte den Garnisonen Befehle und gab Mitteilungen an die Zivilbevölkerung von Carpi heraus. Die Weisungen, die sich häufig an den Befehlen der Platzkommandantur in Modena orientierten, regelten das tägliche Leben unter der Besatzung. In den Tagen der Befreiung gehörte die Villa Richeldi zu den letzten Nazi-Hochburgen, die sich geschlagen geben mussten. Die kleinen Kanonen im Garten feuerten auch nach der Befreiung weiter, bis zum Eintreffen der alliierten Panzer.

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Während des Zweiten Weltkriegs wurde die prestigeträchtige Villa Richeldi zur militärischen Kommandozentrale der Nationalsozialisten in diesem Gebiet. Die deutsche Ortskommandantur 567 war zunächst in den Grundschulgebäuden des Stadtteils Cibeno untergebracht und fand erst Mitte April '44 ihren festen Sitz in der Villa. Im Vergleich zum ersten Standort in der Peripherie bot die Villa Richeldi eine wesentlich günstigere Lage. Sie liegt mit Blick zum Stadtzentrum an der damaligen Prachtstraße der Stadt; außerdem hatte sie einen doppelten Zugang, einen direkt zum Stadtrand und einen zweiten direkt zum Stadtzentrum. Die geografisch-territoriale Lage von Carpi war von strategischer Bedeutung, denn durch die Eisenbahnverbindung zwischen Verona und Brenner wurde die Stadt zu einem wichtigen Knotenpunkt für deutsche Militäroperationen. Der Bahnhof und das Straßennetz, das Carpi mit der Verona-Brenner-Route und der Via Emilia verband, wurden zu lebenswichtigen Verkehrsadern für den Transport von Truppen und Material, aber auch für den traurigen Abtransport von Beutegütern, die Verlegung von Gefangenen, durch Razzien zusammengetriebenen Zwangsarbeitern, sowie von jüdischen und politischen Internierten, die in das Lager Fossoli gebracht und dann in die Reichsgebiete deportiert wurden. Mit der Errichtung der Gotenstellung als Kriegsfront im Herbst 1944 wurde die strategische Bedeutung von Carpi noch erhöht. Neben dem ständigen Durchzug von Truppen wurden in der Stadt zahlreiche logistische Strukturen und militärische Garnisonen eingerichtet. Öffentliche Gebäude und Privatwohnungen wurden beschlagnahmt, um die Hauptquartiere der Abteilungen, ihre Büros und die Unterkünfte für die Soldaten unterzubringen. Die Villen von Carpi, darunter die Villa Richeldi, wurden zu Hauptquartieren und Logistikzentren und verloren ihre ursprüngliche zivile Funktion. Die strategische Bedeutung von Carpi wurde auch durch die Anwesenheit wichtiger technischer Büros unterstrichen, wie z.B. das Transportbüro und die Generaldirektion der Organisation Todt, die sich mit der Anwerbung von Arbeitskräften für den Einsatz in Italien beschäftigte. Gebäude, die zu Depots, Sortierzentren für Lebensmittelpakete und Schlachthöfen umfunktioniert wurden, waren das pulsierende Herz einer Kriegslogistik, die die Stadt in ein riesiges Militärlager verwandelte. Das NS-Militärkommando in Villa Richeldi erteilte den Garnisonen Befehle und gab Mitteilungen an die Zivilbevölkerung von Carpi heraus. Die Weisungen, die sich häufig an den Befehlen der Platzkommandantur in Modena orientierten, regelten das tägliche Leben unter der Besatzung. In den Tagen der Befreiung gehörte die Villa Richeldi zu den letzten Nazi-Hochburgen, die sich geschlagen geben mussten. Die kleinen Kanonen im Garten feuerten auch nach der Befreiung weiter, bis zum Eintreffen der alliierten Panzer.
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